Herkunft, Haltung & eine Geschichte von Generationen

Schon als 16-Jähriger musste Manfred Tement das elterliche Weingut übernehmen, nachdem sein Vater 1976 überraschend gestorben war. Was als Notwendigkeit begann, entwickelte sich rasch zu einer der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten im österreichischen Weinbau. Bereits in den 1980er-Jahren galt der Steirer als großes Winzertalent – nicht zuletzt wegen seines Mottos: „Nicht stehen bleiben, immer besser werden.“

Aus ursprünglich zwei Hektar ist ein Vorzeigebetrieb mit rund 80 Hektar Fläche entstanden, darunter auch 20 Hektar auf slowenischer Seite, in der spektakulären Lage Ciringa, die direkt an den berühmten Zieregg grenzt. Das Weingut tanzt heute – im besten Sinne – auf zwei Zieregg-Hochzeiten.

Der Betrieb wird seit vielen Jahren in dritter Generation familiengeführt. Neben Manfred sind heute auch seine Söhne Armin und Stefan Tement fest in der Verantwortung. Armin ist bereits seit 2005 im Betrieb, Stefan folgte ihm einige Jahre später – gemeinsam treiben sie die stilistische und strukturelle Weiterentwicklung des Weinguts mit großer Konsequenz und Innovationsfreude voran.

Mut zur Umstellung – Bio, Präzision & Wein mit Herkunft

Ein Meilenstein war die Entscheidung, komplett auf biologischen Weinbau umzustellen – ein Schritt, der im feuchten Klima der Südsteiermark alles andere als einfach ist. „Meine Söhne haben da kräftig geschoben“, sagt Manfred Tement rückblickend – und zeigt damit, wie sehr der Geist der Erneuerung von der jungen Generation getragen wird.

Schon lange denkt das Weingut in Zyklen, arbeitet biodynamisch, fördert das Bodenleben und setzt auf reine Herkunft statt auf Kellertricks. Die Top-Lagen wie Zieregg, Sulz, Grassnitzberg oder Ciringa werden mit maximaler Präzision gelesen und vinifiziert. Der Fokus liegt auf einer langsamen, reduktiven Stilistik, auf mineralischer Tiefe, feiner Phenolik und perfekter Balance. Der Zieregg IZ wird mittels interzellulärer Beerenvergärung – eine Art Macération Carbonique für Weißwein – vinifiziert. Er ist damit das vielleicht konsequenteste Beispiel für den Mut des Weinguts zur Innovation.

Was das Weingut Tement dabei auszeichnet, ist der Spagat zwischen Präzision und Emotion: Sauvignon Blanc, Morillon und Muskateller sind hier nie laut, aber immer komplex, niemals überzeichnet, aber stets präsent. Selbst die Ortsweine besitzen ein Maß an Tiefgang, das viele Lagenweine übertrifft. Und bei aller technischen Raffinesse: Es ist der unglaubliche Ausdruck der Böden, der das Terroir der Steiermark und Sloweniens so eindrucksvoll ins Glas bringt.

Zwischen Zieregg und Bochum – Begegnungen mit Charakter

Rainer Mischke kennt das Weingut Tement seit vielen Jahren – für ihn ist es weit mehr als nur ein Name auf dem Etikett. Es ist ein Herzensbetrieb. Legendäre Verkostungen in Bochum mit Armin und Monika Tement – oft im Rahmen unseres Porto-Bocho-Weinclubs – bleiben unvergessen. Es waren lange Nächte mit gereiften Doppelmagnumflaschen Zieregg, bei denen nicht nur der Wein, sondern auch der Austausch und die Begeisterung im Vordergrund standen.

Besonders eindrücklich war für Rainer ein Moment, der mit Wein eigentlich gar nichts zu tun hatte – und dann doch wieder alles damit: „Mr. Brightside“ hallt durch das Hufeisen in Bochum, Armin singt, wir singen, im Glas ein gereifter Zieregg – und plötzlich wird spürbar, was Wein sein kann: Identität, Emotion, Erlebnis.

Diese Begegnungen haben sein Bild von Tement entscheidend geprägt. Es ist kein Zufall, dass er jedes Jahr aufs Neue mit Spannung den aktuellen Jahrgang erwartet. Und dass Rainer, wann immer er über Sauvignon Blanc spricht, Tement als Referenz nennt – nicht nur in Österreich, sondern international.

Mehr Informationen zum Weingut Tement finden Sie hier: www.tement.at