High-Ester-Ikone aus Trelawny, Jamaika

Im Nordwesten Jamaikas, in der üppigen Region Trelawny, liegt das historische Hampden Estate. 1753 als große Zuckerrohr­plantage der schottischen Familie Stirling gegründet, wurde hier bereits im 18. Jahrhundert Rum gelagert und gebrannt. Nach der langen Ära der Familie Farquharson (1852–2003) folgte eine Phase staatlicher Verwaltung, bevor 2009 die Hussey-Familie (Everglades Farms Ltd.) das Gut übernahm, investierte und Hampden neu ausrichtete. Bis 2018 floss der charakterstarke Spirit vor allem in Blends und als Aromakomponente in andere Produkte – seitdem erscheinen eigenständige Hampden-Abfüllungen unter eigenem Namen.

Vom Terroir in die Flasche: Alles aus eigener Hand

Hampden arbeitet konsequent „estate-basiert“: Zuckerrohr wächst auf den eigenen, fruchtbaren Böden – ohne chemische Unkrautvernichter. Das Prozesswasser stammt aus lokalen Bergquellen und wird über ein eigenes Sammelsystem zugeführt. Vergoren wird mit einem hofeigenen, natürlich gezüchteten Hefestamm in traditionellen Holzbottichen; Zusätze, Farbstoffe oder Zuckerzugaben sind tabu. Das Ergebnis ist unverfälschter jamaikanischer Rum – kompromisslos in Herkunft und Herstellung.

Gärung & Destillation: Die Kunst der Konzentration

Die lang angelegte, offene Fermentation bildet die Grundlage für Hampdens berühmte Intensität. Destilliert wird ausschließlich in Kupfer-Pot-Stills – ein Bekenntnis zum klassischen „englischen“ Stil und zu maximaler Aromendichte. Vier Brennblasen kommen zum Einsatz: eine John-Dore-Still von 1960 (7.560 l) sowie drei 18.900-Liter-Stills von Vendome (1994), Forsyths (2010) und TNT (2016). Die Kombination aus eigenem Hefestamm, Holz­gärbottichen und diskontinuierlicher Destillation prägt den Hauscharakter mit außergewöhnlich hohem Ester-Niveau (bis ca. 1.600 mg/l).

Reifung im Tropenklima: Zeit unter Karibiksonne

Der frisch gebrannte Rum füllt Hampden in Eichenfässer und lässt ihn vor Ort reifen – mindestens sieben Jahre bei tropischem Klima. Die Wärme beschleunigt den Austausch zwischen Spirit und Holz, die Reifeverläufe sind deutlich dynamischer als in Europa. So entstehen Abfüllungen mit klarer Herkunftssignatur, ohne technische Kosmetik und mit vollständiger Transparenz über die handwerklichen Schritte.

Eigenständige Marke seit 2018: Ein neues Kapitel

Mit den ersten Originalabfüllungen unter „Hampden“ ab 2018 hat das Estate ein neues Kapitel aufgeschlagen: weg vom anonymen Komponentenlieferanten, hin zu einer eigenständigen, weltweit gefeierten Produzentenstimme. Die Kombination aus reinem Pot-Still-Verfahren, Estate-Rohstoffen, langer Gärung und tropischer Fassreife macht Hampden heute zu einem Fixpunkt für authentischen, traditionellen Jamaika-Rum.

Stil & Bedeutung: Referenz für jamaikanische Intensität

Hampden steht exemplarisch für schweren, esterreichen Rum aus Jamaika: markant, komplex, unverwechselbar – eine Referenz für traditionelle Herstellung ohne Abkürzungen. Wer verstehen will, was „Jamaican High Ester“ bedeutet, kommt an Hampden Estate nicht vorbei.

Mehr Informationen zu Hampden Estate Rum: www.hampdenestaterum.com